ENERTRAG und Landkreis Prignitz setzen weiteren Meilenstein für die Wasserstoff-Strategie in Brandenburg

Pritzwalk/Dauerthal, 12. Juli 2023 – ENERTRAG, ein führendes Brandenburger Unternehmen für Erneuerbare Energien, kündigt in enger Kooperation mit dem Landkreis Prognitz ein ambitioniertes und wegweisendes Projekt zur Errichtung einer Wasserstoffproduktionsanlage im Gewerbepark Prignitz-Falkenhagen an.

Diese Zusammenarbeit markiert einen entscheidenden Meilenstein in der Umsetzung der Wasserstoffstrategie Brandenburgs, Deutschlands und Europas, indem sie einen Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff in industriellem Maßstab bereitstellt. 

130 MW Elektrolyseur im Gewerbepark Prignitz-Falkenhagen 

Das ehrgeizige Vorhaben ist eines der ersten seiner Art in Brandenburg und umfasst den Bau einer Elektrolyseanlage mit 130 MW Leistung auf einem rund 8,6 Hektar großen Areal im südöstlichen Teil des Gewerbeparks Prignitz-Falkenhagen. Geplant ist die Ausweisung einer Industriefläche, auf der die Wasserstoffproduktion sowie ein lokales Umspannwerk errichtet werden sollen. Mit dem Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans “Gewerbepark Prignitz Energieumwandlung” wurde ein erster wichtiger Meilenstein für die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens erreicht. Der Plan zur Umwandlung von Ackerland in Industriefläche und zum Bau eines Umspannwerks bildet ein tragfähiges Fundament für die Stärkung der H2-Wirtschaft in Brandenburg und darüber hinaus auch in Deutschland. Die Inbetriebnahme ist für Mitte bis Ende 2027 vorgesehen. 

Freude beim Landkreis Prignitz und bei der Stadt Pritzwalk 

Beim Landkreis Prignitz freut man sich sehr über die anstehende Ansiedlung und die große Investition, die die Firma ENERTRAG hier tätigen will. „Das ist ein deutliches Zeichen für die Attraktivität unseres Gewerbeparks Prignitz“, betont Landrat Christian Müller, der selbst sehr begeistert von den Plänen ist. Denn es handelt sich um ein großartiges innovatives Projekt im Bereich der Erneuerbaren Energien, das, etwa über das Abfallprodukt Wärme, auch der ganzen Region zugutekommen und sie gerade beim Thema grüner Wasserstoff, aber auch in Sachen Nachhaltigkeit ganz nach vorne bringen wird.  

Die Bedingungen im Gewerbepark Prignitz sind dafür hervorragend, zumal die anliegende Ontras-Gasleitung komplett auf Wasserstoff umgestellt werden kann. Die Hoffnung besteht, dass dies auch Signalwirkung für weitere Ansiedlungen im Gewerbepark Prignitz hat. Hier gibt es eine sehr gute Kooperation mit der Stadt Pritzwalk, wo man sich ebenfalls über die Neu-Ansiedlung freut. Pritzwalks Bürgermeister Dr. Ronald Thiel teilt denn auch voll und ganz die Einschätzung des Landrats: „So können wir gemeinsam vielleicht Vorreiter in Sachen Energiewende werden“, sagt er. 

Gewerbepark Prignitz besticht mit strategisch günstiger Lage 

Der Gewerbepark Prignitz-Falkenhagen, in dem die Anlage errichtet wird, zeichnet sich durch seine strategische Lage im Nordwesten des Landes Brandenburg an der Bundesautobahn A24 aus. Michael Drantmann, zuständiger Projektleiter bei ENERTRAG, ist überzeugt vom neuen Standort: „Mit einem hohen Potenzial an erneuerbaren Energien und der direkten Nähe zur doing hydrogen Pipeline bietet der Standort ideale Voraussetzungen für eine grüne Wasserstoffproduktion“. Maßgeblich beteiligt bei der Suche nach einer geeigneten Fläche und bei der Kontaktaufnahme zum Landkreis, der Stadt und den benachbarten Unternehmen im Gewerbepark war die Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz.  

ENERTRAG plant Investition bis 200 Mio. Euro und schafft Arbeitsplätze 

Der Prignitzer Kreistag hat jetzt auch mit seinen Entscheidungen für die Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbepark Energieumwandlung Prignitz“ am 6. Juli 2023 wichtige Voraussetzungen für das Vorhaben geschaffen. Der Landkreis Prignitz wird seine Umsetzung auch weiter nach besten Kräften unterstützen. 

Die geplante Investition von 150 bis 200 Millionen Euro beinhaltet die Schaffung von etwa 20 permanenten Arbeitsplätzen plus externe Gewerke (Logistik, Zulieferer etc.), die während der Bauphase von mehr als 50 weiteren Arbeitsplätze ergänzt werden. Dadurch können positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft erreicht werden, die letztendlich zur Verbesserung des Wohlstands der Region beitragen. 

Wasserstoffprojekt Prignitz-Falkenhagen ist Teil von doing hydrogen 

Zusätzlich zu seinem wirtschaftlichen Beitrag ist dieses Projekt ein integraler Bestandteil des Verbundprojektes doing hydrogen, welches die Umwidmung eines Teils der Ontras-Gasnetzinfrastruktur hin zu einem 100%-Wasserstoffnetz zum Ziel hat und so den Grundstein für ein flächendeckendes Wasserstoffnetz in Ostdeutschland und darüber hinaus legen soll. Der Zusammenschluss verschiedener Industriepartner verbindet H2-Projekte in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu einem leistungsfähigen Wasserstoff-Hub. Es ist daher nicht nur ein einzigartiges Projekt für die Menschen und die Wirtschaft in Ostdeutschland, sondern ein zentraler Baustein in der Umsetzung der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie. 

Ein Teil des im Gewerbepark Prignitz-Falkenhagen produzierten Wasserstoffs soll vom Industrieprojekt Concrete Chemicals in Rüdersdorf bei Berlin abgenommen werden. Der Wasserstoff soll dazu in die doing hydrogen Pipeline eingespeist werden, die auch andere Abnehmer zwischen Rostock, Leipzig und Eisenhüttenstadt versorgen kann. Weitere regionale und lokale Abnehmer können über eine Abfüllstation und über Trailer beliefert werden. 

Bereits in Planung: Partnerschaft mit Deliscious Vertical Farming Falkenhagen 

Eine der Schlüsselinnovationen dieses Projekts sind strategische Partnerschaften, um alle Aspekte der Technologie voll auszunutzen. Eine davon ist die Partnerschaft mit Deliscious Vertical Farming im Gewerbepark Prignitz-Falkenhagen, bei der geplant ist, die Abwärme aus der Elektrolyse für die Wärmeversorgung im Winter und die Kühlung im Sommer für den Anbau von Salat zu nutzen. Diese nachhaltige Nutzung der Abwärme trägt nicht nur zur Effizienzsteigerung der Elektrolyseanlage bei, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Klimaneutralität der angrenzenden Salatproduktion. 

Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Pfeiler der Energiewirtschaft der Zukunft. Als Energiespeicher trägt er zur Verstetigung der volatilen erneuerbaren Energien aus Solar-und Windenergie bei und entlastet die Stromnetze. Auf diese Weise stellt er ein effektives Instrument zur Sektorkopplung und Dekarbonisierung von Prozessen dar. Im Fokus stehen hier besonders energieintensive Industrieprozesse mit Bedarf an Hochtemperaturprozesswärme wie beispielsweise die Stahl-, Glas-, Papier- oder Zementproduktion. Durch die Nutzung von Wasserstoff in industriellen Prozessen wird eine bedeutende Menge an CO2-Äquivalenten eingespart werden: Die in Pritzwalk-Falkenhagen produzierte Menge Wasserstoff erlaubt beispielsweise die Weiterverarbeitung von 60.000 Tonnen CO2 pro Jahr zu nachhaltig erzeugten Flugkraftstoffen, was wiederum einen bedeutenden Beitrag für den Klimaschutz leistet.

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