Die Stadtwerke Duisburg ersetzen eine Dieselbetriebene NEA für die Wasserverteilung: Brennstoffzellen-Anlage für die Versorgungssicherheit

Online-Artikel, Zeitung für kommunale Wirtschaft, 11.01.2024

Seit Ende 2023 versorgt eine neue Brennstoffzellen-Anlage im Störungsfall eine wichtige Wasserübernahmestation der Stadtwerke Duisburg im Norden der Stadt klimaneutral mit Strom. Das mit Wasserstoff betriebene Aggregat ersetzt eine bisher verwendete dieselbetriebene Einheit. Die Brennstoffzellen-Anlage ist die erste ihrer Art im DVV-Konzern und soll als Pilot für zukünftige Anlagen dienen.

„Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle ist eine der wichtigen grünen Zukunftstechnologien. Für uns als Energieversorger ist sie daher ein idealer Lösungsansatz. Sie sorgt zuverlässig für Strom und das umweltschonend. Auf unserem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 spielt sie deshalb eine besondere Rolle“, erklärt Andreas Gutschek, Vorstand Infrastruktur und Digitalisierung bei den Stadtwerken Duisburg.

72 Stunden autark mit sauberem Strom

Durch die Brennstoffzellen-Technologie kann die Wasserübergabestation bei einem Stromausfall für mindestens 72 Stunden autark mit sauberem Strom versorgt werden. Die Brennstoffzellen sichern mit ihrer Leistung von zehn Kilowatt die Steuerungs- und Regelungstechnik der Wasserübernahmestation. Erreicht wird dies unter Verwendung von insgesamt vier Brennstoffzell-Modulen und einer Energiereserve von 54 Druckgasflaschen Wasserstoff.

„Der Einsatz der Brennstoffzellen für unsere Netzersatzanlagen bietet gleich mehrere Vorteile. Neben dem leisen und emissionsfreien Betrieb kommen in der Anlage keine wassergefährdenden Kraftstoffe oder Schmiermittel zum Einsatz. Außerdem sind die Anlagen durch ihren modularen Aufbau für unterschiedlich lange Laufzeiten und Leistungen auslegbar. Sie besitzen eine höhere Zuverlässigkeit bei einer längeren Lebensdauer und haben einen hohen Gesamtwirkungsgrad“, erklärt Projektleiter Timo Kahl von den Netzen Duisburg.

Weitere Brennstoffzellen-Anlagen geplant

Als nächstes stehen verschiedene Tests mit der Brennstoffzellen-Netzersatzanlage an, um Erfahrungen im Betrieb von Brennstoffzellen zu sammeln. Sofern die Tests erfolgreich abgeschlossen werden, sollen mit der Brennstoffzellentechnologie weitere Netzersatzanlagen ergänzt oder ersetzt werden. So können nach aktuellem Stand der Technik Anlagen mit einer Leistung von bis zu 50 Kilowatt ersetzt werden.

„Wir sind aktuell dabei, die Planung für den Austausch eines weiteren Dieselaggregates im Duisburger Süden vorzubereiten. Der Diesel in der Gasdruckregelanlage dort ist fast identisch zum Diesel in der Wasserübergabestation. Wir können hierbei schon von unseren ersten gesammelten Erfahrungen profitieren“, erläutert Michael Haring, Sachgebietsleiter Betriebstechnik bei den Netzen Duisburg. (hp)

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